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Himbeermarmelade mit rosa Pfeffer (ohne Pektin, zuckerfrei)

Autor: J. Patterson

Diese kleine Marmelade hat’s echt in sich. Unsere Food-Philosophie – im Glas. Einfach, aber spannend. Süß, leicht säuerlich, mit einem Hauch rosa Pfeffer, bei dem man kurz stoppt und denkt: Moment mal… was war das? Saisonal gemacht, aus ein paar ehrlichen, lokalen Zutaten. Zuckerfrei (wir nehmen lokalen Honig statt weißen Zucker), was ihr diese saftige, tiefere Note verleiht – wie die reifste Beere aus einem Sommer, an den man sich nur halb erinnert. Ein bisschen schick. Und geschmacklich echt der Hammer.

Die polnische Küche folgt schon immer den Jahreszeiten – und im Sommer heißt das: Beerenzeit. Seit Generationen sind sie ein Klassiker – direkt vom Strauch gegessen, in Kuchen (oder Muffins – sooo gut!) gebacken oder zu Kompott und Marmelade verarbeitet, um den Sommer ein bisschen länger zu konservieren. Vor allem Himbeeren sind total beliebt. Man findet sie in Gartenhecken und tief im Wald. Die Hauptsaison ist von Juni bis August, mit etwas Glück kommt im Frühherbst noch eine zweite Runde.

Diese kleine Marmeladen-Charge entstand nach einem Hochzeitswochenende mit Catering bei uns im Schloss – es blieben mehr Himbeeren übrig, als wir essen konnten (und verschwenden kam nicht in Frage!). Leicht mit Honig gesüßt (und ja, leicht – diese 1:1 Zucker-Frucht-Rezepte aus dem Supermarkt? What?!), und verfeinert mit rosa Pfeffer, der eine feine Zitrus-Blumen-Note mitbringt. Wir sind gerade ein bisschen obsessed damit, wie man verschiedene Pfeffersorten – weiß, grün, rosa – einsetzen kann, um Hauptzutaten so richtig zum Leuchten zu bringen. Rosa Pfeffer + Himbeere? Einfach wow.

Mega auf Toast, Käseplatten mit Biss oder als Topping für unseren Zitronen-Mandel-Kuchen – für diesen echten „Himbeere oben drauf“-Moment (mehr dazu später).

Rezept

Menge: ca. 2 kleine Gläser (insgesamt ca. 500 ml)
Haltbarkeit: 3–4 Wochen im Kühlschrank (länger, wenn richtig eingekocht)

Zutaten

600 g frische Himbeeren (oder hochwertige TK, aufgetaut)

150–200 g Honig (Faustregel: 25–30 % Honig im Verhältnis zu den Früchten)
– Akazienhonig für eine milde, neutrale Süße
– Wildblütenhonig für etwas mehr Aroma und Blüten-Note

30–45 ml (2–3 EL) frisch gepresster Zitronensaft

Optional: Abrieb von Zitrone oder Orange

Optional: ein paar Prisen zerdrückter rosa Pfeffer (für eine florale Würze)

Anleitung

Testteller vorkühlen: Stell einen kleinen Teller ins Gefrierfach – den brauchst du später, um zu checken, ob die Marmelade fest ist.

Beeren vorbereiten: Schau dir die Himbeeren gut an (besonders frische aus dem Garten) – manchmal versteckt sich da was. Sanft mit kaltem Wasser abspülen und gut abtropfen lassen.

Basis ansetzen: In einem Topf mit dickem Boden Himbeeren und Zitronensaft zusammengeben. Falls du Zitronen- oder Orangenschale nutzt, jetzt rein damit. Mit einer Gabel oder Kartoffelstampfer leicht andrücken – nur ein bisschen zerdrücken, nicht pürieren.

Beeren köcheln: Auf mittlerer Hitze sanft zum Kochen bringen. Dann 10–15 Minuten köcheln lassen, oft umrühren, bis die Himbeeren zerfallen und die Flüssigkeit etwas reduziert ist.

Honig & rosa Pfeffer rein: Hitze runterdrehen, Honig zugeben – fang mit 150 g an (25 % Honig auf Frucht), abschmecken und ggf. bis 180 g erhöhen (30 % passt für viele Geschmäcker super). Dann eine Prise oder zwei zerdrückten rosa Pfeffer dazu. Noch mal 10–15 Minuten sanft köcheln und regelmäßig rühren, bis es andickt.

Gelier-Test: Ein Löffel Marmelade auf den kalten Teller geben. 20–30 Sekunden warten, dann mit dem Finger durchziehen. Wenn die Oberfläche leicht faltig wird – ist fertig.

Für extra Aroma: Kurz vorm Ausschalten noch mal eine Prise rosa Pfeffer unterrühren – das bringt so’n schönen warm-floralen Kick zum Schluss.

Abfüllen: Heiß in saubere, sterilisierte Gläser füllen. Fest zuschrauben, abkühlen lassen. Hält im Kühlschrank ca. 3–4 Wochen – oder länger, wenn du’s einkochst (aber mal ehrlich – zwei Gläser halten eh kaum so lang durch).

 
 
 
 
 

Tipps & Varianten

Lust auf eine glattere Konsistenz?
Kurz mit dem Pürierstab durchgehen – aber vorsichtig, nicht zu viel mixen, sonst werden die Kerne bitter.

Ohne Kerne?
Vor dem Honig durch ein feines Sieb streichen. Muss aber echt nicht sein.

Zu flüssig?
Einfach länger köcheln lassen – oder gleich am Anfang eine halbe, säuerliche Apfel reinreiben. Himbeeren haben mittelviel Pektin, und durch die Zitronensäure wird’s aktiviert – so geliert das Ganze schön, auch ohne Zusatzstoffe.

Ideen servieren

Diese Marmelade passt super zu Toast oder Scones, gerührt in Joghurt oder einfach auf Pfannkuchen gelöffelt. Auch mit weichem Käse wie Ziegenkäse (Chèvre) oder Camembert mit Asche macht sie echt was her. Aber wenn du’s mal auf die feine Art willst – probier sie mit unserem Zitronen-Mandel-Kuchen. Zitrone und Himbeere zusammen? Die Säure der Zitrone, die Fruchtigkeit der Beere, der weiche, aromatische Boden mit Mandelmehl – das passt einfach rundum. Und der rosa Pfeffer? Der bringt eine blumig-zitrische Note rein, die dieses klassische Duo zum Geschmacks-Trio macht. Das Rezept für den Kuchen findest du übrigens auch auf dem Blog.

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